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Nordderby in der Jugendbundesliga

Kiel gegen Flensburg ist vor allem aus dem Handball als Duell auf höchstem Niveau bekannt, aber auch in der höchsten Jugendliga im Schach traten an diesem Wochenende Mannschaften aus den beiden Städten gegeneinander an. Trotz der gegenüber dem letzten Jahr schwächeren Aufstellung waren wir gegen die Landesliga-Aufsteiger aus Flensburg favorisiert. Um nicht in den Abstiegskampf hereinzugeraten sollte also auf jeden Fall ein Sieg her.

An jedem Brett hatten wir mindestens 100 DWZ-Punkte Vorteil, aber wie Geld macht auch DWZ keine Punkte. Der Spielstärkeunterschied an Brett 6 war dann aber doch zu groß, Henry konnte seinen Gegner in einem Königsgambit geradewegs überrollen. Dafür sah Moritz' Stellung schnell bedenklich aus, zudem blitzte sein Gegner immer noch als Moritz schon lange aus der Theorie war. Zum Thema Blitzen: Julian S. verbrauchte im ersten Teil der Partie wieder einmal kaum wertvolle Bedenkzeit, erhielt aber dennoch eine gute Stellung und bekam auch noch einen Bauern geschenkt. Emil hatte ebenfalls eine etwas bessere Stellung, da sein Gegner sich etwas ungewöhnlich aufgebaut hatte. Auch Julian R. hatte in einem Franzosen eine angenehme Stellung. Mein Versuch, meinen Gegner aus der Theorie zu bringen, funktionierte so gut, dass ich auch selbst keine Ahnung mehr hatte, weshalb wir beide früh lange nachdachten.

Erwartungsgemäß verlor Moritz, wodurch der Gleichstand wieder hergestellt war. Bei Julian S. und Emil ereigneten sich derweil sonderbare Dinge. Emil hatte erst etwas unnatürlich abgewickelt und stellte dann in weiterhin besserer Stellung seinen Läufer ein. Die drei Bauern sollten im Endspiel zwar als Gegenwert genügen, doch Emil gab seinem Gegenüber noch eine Chance, die dieser zum Glück ausließ. Julian hatte seine Stellung mit Mehrbauer derweil in ein Chaos verwandelt, sein Materialvorteil hing an einer Taktik, die allerdings bei zweitem Blick gar nicht funktionieren sollte. Auch hier kamen wir mit dem Schrecken davon, Julians Gegner übersah wohl ein Detail und verblieb mit nur zwei Bauern für einen Springer.

Julian R. hatte drei Bauern für eine Qualität eingesammelt, diesen Vorteil verwertete er anschließend. Mit dem Remis in Emils Partie stand es 2,5:1,5. Nach etwas längerem Nachdenken und über 4 Stunden Spielzeit konnte Julian S. einen sicheren Weg der Verwertung finden, der Mannschaftssieg war gesichert. In meiner Partie hatten beide Seiten in der Zeitnot, die sich schon früh abgezeichnet hatte, kleinere Chancen, die aber ungenutzt blieben. Nach der Zeitkontrolle waren wir dann in einem ausgeglichenen Bauernendspiel angekommen, der Endstand war also ein 4:2-Mannschaftssieg. Etwas glücklich, aber im Nachhinein zählen nur die zwei Mannschaftspunkte.

Mit insgesamt 5 Mannschaftspunkten stehen wir aktuell recht gut da, aber auf einen Abstiegsplatz sind es momentan nur 2 Punkte Vorsprung und einige Mannschaftskämpfe wurden noch nicht ausgetragen. Die nächste Runde gegen Lehrte wird also wieder wichtig, hoffentlich mit ebensoviel Glück auf unserer Seite.