Die LJEM 2024 ist beendet, alle Partien sind gespielt und alle Ehrungen vergeben. Mit zwei Landesmeistertiteln, drei Qualifikanten zur Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft (DJEM) im Mai sowie insgesamt acht Spielern in den Top 5 ihrer Spielklasse war das Abschneiden schlussendlich ein großer Erfolg! Hier die Topplatzierten:

1. Platz: Jonas Rempe (U18, geteilt), Alexander Bräutigam (U16)

3. Platz: Luxuan Li (U14)

4. Platz: Peter Woltmann (U18), Bjarne Johannsen (U14 Vormeister)

5. Platz: Faruk Toumi (U18), Özkan Sala (U16 Vormeister), Moritz Charchulla (U12)

Ein paar der erfolgreichsten Doppelbauern (v.l.n.r.): Alexander Bräutigam, Lennik und Jonas Rempe, Luxuan Li

Herzlichen Glückwunsch an die neuen Landesmeister sowie an die weiteren erfolgreichen Spieler! Insgesamt hatten hoffentlich alle Teilnehmer*innen eine schöne Zeit, unabhängig davon, ob es auf dem Schachbrett besser oder schlechter lief.

Alle Ergebnisse, viele Berichte etc. sind über die Turnierseite der Schachjugend verfügbar. Ansonsten gibt es nachfolgend noch einen etwas ausführlicheren Überblick über alle Doppelbauern:

Wie schon berichtet wurde der Meistertitel in der U18 in einem Zweikampf zwischen Jonas Rempe und Philipp Ziming Guo (TuRa Harksheide) entschieden. Das direkte Duell endete ohne große Aufregung unentschieden, alle anderen Gegner besiegten die beiden souverän. Damit standen sie am Ende verdienterweise punktgleich (8,5/9) auf dem geteilten ersten Platz, auch der Landermeistertitel wurde geteilt. Der Vorsprung von 3(!) Punkten auf den Drittplatzierten verdeutlicht erneut, wie sehr die beiden das Turnier dominierten. Den Stichkampf um die Qualifikation zur DJEM konnte Jonas im Blitzen für sich entscheiden, in der U18 werden mit Keyvan und ihm also zwei Doppelbauern antreten. Auch die weiteren Kieler in der Meisterklasse spielten gute Turniere und kamen auf Rang 4 (Peter Woltmann) bzw. Rang 5 (Faruk Toumi) ins Ziel. Erik Wiktor hatte dagegen in der Vormeisterklasse Schwierigkeiten, seine guten Stellungen in Punkte zu verwandeln, konnte durch einen Sieg in der letzten Runde aber einen versöhnlichen Abschluss erreichen.

Auch in der Meisterklasse der U16 war die Favoritenrolle klar verteilt, hier war Alexander Bräutigam aber ohne einen nach Wertungszahl ebenbürtigen Gegner ganz alleine in der Frontposition. Dies bestätigte er im Turnierverlauf, die meisten Partien wurden souverän gewonnen und bereits eine Runde vor Schluss war der Titel gesichert. Das kleine DWZ-Minus, trotz eines Ergebnisses von 8/9, wird er damit wohl verkraften können. Bjarne Vollbehr musste sich krankheitsbedingt leider früh aus dem Turnier zurückziehen. In der Vormeisterklasse startete Özkan in seinem ersten Turnier grandios, unter anderem konnte er dem späteren Turniersieger dessen einzigen Punktverlust zufügen. Gegen Ende des Turniers reihten sich leider ein paar schwierige Partien aneinander, mit einem Abschlusssieg reichte es dennoch zu einem starken 5. Platz. Seine Einstiegs-DWZ von 1560 spiegelt bereits wieder, dass er zu den stärksten Spielern dieser Vormeisterklasse gehörte.

Die U14-Meisterklasse verlief wie erwartet vollkommen unvorhersehbar. Jeder konnte jeden schlagen, Partien kippten oft von Zug zu Zug. Hanno Hellenbroich (Lübecker SV) sah mit einem Start von 5/5 bereits wie der sichere Sieger aus, bis er von Conan Sasse (SV Holstein Quickborn) gestoppt wurde. Ebendieser konnte sich am Ende im Turnier tatsächlich knapp vor Hanno durchsetzen. Mit dabei im Kampf um den ersten Platz war bis zuletzt Luxuan Li, nach einer Niederlage in der letzten Runde musste er sich aber mit dem dritten Platz begnügen, welcher immerhin noch zur Teilnahme an der DJEM berechtigt. Darian Farokhi und Lennik Rempe fanden leider nie komplett in das Turnier und finden sich so am Ende des insgesamt sehr ausgeglichenen Feldes wieder. Bjarne Johannsen hatte in der Vormeisterklasse zwar einen schweren Stand gegen die späteren Top 3 des Turniers, konnte aber alle anderen Gegner schlagen und landete somit verdient auf einem sehr guten 4. Platz.

Mit vier Spielern waren wir auch in der U12 zahlreich vertreten. Moritz Charchulla startete von Setzlistenposition 4, musste allerdings bereits in der zweiten Runde mit einer unglücklichen Niederlage einen Rückschlag hinnehmen. Gegen die Topspieler der Altersklasse schlug er sich zwar gut (jeweils Remis gegen die späteren Erst- und Zweitplatzierten), letztendlich reichte es aber nicht ganz zu einem Platz an der absoluten Spitze, wobei der 5. Platz natürlich immer noch ein gutes Ergebnis ist. Die restlichen Doppelbauern reihten sich dicht gestaffelt im vorderen Mittelfeld ein, von Maximilian Reinhardt (13.) über Max Knudsen (14.) bis zu Julius Arndt (16.). In den Duellen mit den Spitzenspielern der Altersklasse reichte es für diese drei trotz teilweise starken Partien noch nicht ganz, den einen oder anderen Schrecken werden sie auch den stärkeren Gegnern aber bestimmt eingejagt haben.

In der U10 landeten Chris Wang (17.) und Simon Surberg (25.) ebenfalls im vorderen Mittelfeld, wobei Simon eines der sehr seltenen Remis des Turniers erzielte. Für beide ist dies ein gutes Ergebnis, zumal sie auch im nächsten Jahr noch in der jüngsten Altersklasse antreten können.

Auch im Rahmenprogramm waren die Doppelbauern gewohnt stark, so waren z.B. im A-Finale des Tandemturniers die meisten Spieler aus Kiel (s. hier). Gewonnen werden konnten am Ende Ü-Schach, Blitzturnier, Tandem und Dabei-Cup. Die Gerüchte, in Kiel würden Schachvarianten trainiert, werden wohl nie ganz verstummen...

Ganz abseits der Bretter wurde am Freitag bei der Jugendversammlung eine wichtige Entscheidung getroffen: Ab der nächsten LJEM werden alle Altersklassen im Schweizer System gespielt, die Aufteilung in Meister- und Vormeisterklassen ab der U14 ist (vorerst) Geschichte.

Unabhängig vom Austragungsmodus hoffe ich, dass auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Doppelbauern an der LJEM teilnehmen und erneut gute Ergebnisse erzielen können!