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Weihnachten steht kurz bevor und die Schachspieler sind in Weihnachtsstimmung.
Was wäre da besser, als ein bisschen Überraschungsschach gemeinsam zu spielen, Musik zu hören und Kekse zu genießen. 

Wer Überraschungsschach nicht kennt, hier eine kurze Beschreibung der ersten Runde: 
Es werden normale Partien gespielt, während Weihnachtsmusik läuft. Doch dann hört man ein lautes "Stopp" durch den Raum schallen.
Die Musik geht aus. Und dann verändert sich das Spiel. Die erste Regel wird angesagt und plötzlich ist die eine Hälfte der Spieler verärgert, enttäuscht oder lässt den Kopf hängen, während die andere Hälfte jubelt und sich ins Fäustchen lacht. Was war passiert? Die Regel: "Der jüngere Spieler darf dem älteren Spieler eine Figur wegnehmen!", hat zugeschlagen. Und dieses Jahr gleich mehrfach. Manche mögen das unfair nennen. Und das ist es auch, denn Überraschungsschach ist nicht fair! 
Es gibt den jüngeren Spielern aber auch eine Chance, sodass es in den Runden zu vielen Überraschungen kam. 

16 Kinder spielten in diesem Jahr um die Weihnachtskrone. Die Regeln veränderten sich laufend. In einer Runde zogen die Bauern anders, in der nächsten die Türme, dann die Leichtfiguren usw. 
In der letzten Runde kam dann alles zusammen. Es wurde Weihnachtsschach gespielt. Die Schachfiguren bekamen neue Namen. So wurde zum Beispiel der Turm zum Schlitten und konnte nun auch noch über eigene Figuren springen.
Der Springer zum Rentier, dass natürlich etwas flinker ist und statt dem kleinen L (2 nach vorn und ein zur Seite) nun in einem großen L gehen kann, also 3 Felder in eine Richtung und ein Feld senkrecht dazu. Der König wurde zum Weihnachtsmann und die Königin wurde zur Weihnachtsfrau und dann konnten die auch noch wie normale Springer ziehen. Der Läufer wurde zum Nikolaus kann aber "nur noch" vier Felder weit gehen, dafür aber auch um die Ecke. 
Dies sorgte für einige mentale Herausforderungen, die alle annahmen und entsprechend ihrer aktuellen Fähigkeiten gut meisterten.

Neben diesen nervenaufreibenden Regeln gab es dieses Jahr auch ein paar gemütlichere Regeln. So wie beim Schokoschach, in dem ein paar Figuren durch Schokolade ersetzt wurden, die anstelle eines Zuges gegessen werden oder vom Gegner durch Schlagen gestohlen werden konnten.
In diesem Jahr probierten wir eine neue Variante aus. Das Kerzenschach. Der König beider Spieler wurde dabei durch ein elektrisches Teelicht ersetzt und das Licht ausgeschaltet. Es wurde richtig gemütlich. Eine Regel, die viel Lob erhielt. 

Nach knapp 2,5 Stunden wurden die Spieler geehrt und keiner ging leer aus. 
             

In der dritten Runde hatten sowohl die Jugendbundesliga als auch die Jugendlandesliga ein Heimspiel. Die Jugendbezirksliga spielte auswärts in Raisdorf.

Jugendbezirksliga
Die Jugendbezirksliga fuhr mit geringen Chancen nach Raisdorf. In der Jugendbezirksliga werden immer 2 Partien an einem Tag gespielt.
Die erste Runde ging mit 1:3 knapp verloren. In der Rückrunde konnte sich dann aber ein starkes 2:2 erkämpft werden.

Jugendlandesliga
Die Jugendlandesliga spielte gegen eine starke Elmshorner Mannschaft. 
Selbst mit guter Aufstellung spielend, versprach dies ein spannender Kampf zu werden.
Der Spieltag begann für die Jugendlandesliga pünktlich, wobei ein gewisser Spieler noch aus dem Bett geklingelt werden musste.
Die Partien waren lange Zeit spannend. Bjarne beendete die Partie als Erstes mit der Aussage, dass die Stellung doch eindeutig Remis sei. 
Dies musste er dann doch nochmal genauer erklären. Es wurde dann auch eingesehen, dass man die Partie doch noch hätte weiterspielen können.
Später endeten auch die Begegnungen an Brett 1 und 3 im Remis. 

Darian geriet an Brett 2 in eine verlorene Stellung mit 2 Bauern weniger. Er zauberte noch ein bisschen und gelangte in ein Turmendspiel mit Bauern weniger.
Das Turmendspieltraining bei Magnus scheint sich ausgezahlt zu haben.
Der Gegner traute sich nicht, mit Bauern mehr, Darians Endspieltechnik zu testen und bot stattdessen Remis.
Zwischenstand also ausgeglichen, allerdings war Elmshorn an den Brettern 4 und 5 klarer Favorit.

Tom begann das Spiel mit 10 Minuten weniger, frühstückte am Brett und hatte eine Stunde später immer noch 1:20 Stunden auf der Uhr. 
So setzte er seinen deutlich jüngeren Gegner Michael Moskalenko mit der Zeit unter Druck. Und tatsächlich passierte der Fehler.
Leider auf der falschen Seite. Zu schnell gezogen und leichtfertig den Punkt verloren. Spielstand 2:3.

Nun lag es an Erik, das Remis zu retten. Keine leichte Aufgabe, wenn man 250 Punkte weniger hat.
Doch Erik zeigte seine Klasse. In der Eröffnung erzeugte er eine Schwäche in der gegnerischen Bauernstruktur. 
Anschließend wurde auf diese Schwäche gespielt. Im Endspiel konnte er Freibauern bilden und schließlich in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln.
Eine tolle Leistung zu einem verdienten 3:3 Endstand.

Jugendbundesliga
Die Jugendbundesliga startete etwas verspätet. Um 10 Uhr waren nur 2 der Spieler da, die mit dem Zug angereisten. 
Die anderen Spieler verspäteten sich um 20 Minuten. Grund dafür war ein verpasster Bus bei einem Spieler. 
Unglücklich auch, dass hier die falsche Nummer gewählt wurde, um uns die Verspätung mitzuteilen. 
Hier würde ich doch mal sehr daran appellieren, mehr Zeit für die Fahrt einzuplanen. 
Bei strenger Auslegung könnte dies sonst auch zu einer kampflosen Niederlage führen. 

Die Partien waren von Beginn an äußerst spannend, vor allem nachdem Peter mal wieder in eine Eröffnungsfalle lief.
Das ist für Peter ja nichts Neues. Und so bot er mehrere nette Geschenke an.
Der Gegner wollte aber diese Geschenke wiederholt nicht annehmen und gab Peter seinerseits den Läufer als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.

Moritz spielte eine Theorievariante, in der er auf Kosten von bis zu 2 Bauern die gegnerische Bauernstruktur zerstörte.
Eine sehr gelungene Taktik mit der er sich trotz der Minusbauern Vorteil erarbeitete. 
Am Ende konnte er diesen positionellen Vorteil doch nicht in einen Materialvorteil umwandeln und sie trennten sich friedlich.

Die spannendste Partie gab es am ersten Brett. Mit einer sehr seltenen Eröffnung entstand sehr früh ein sehr dynamisches Spiel.
Es wurde auf entgegengesetzter Seite rochiert und beide Seiten bereiteten sich auf einen Angriff vor. 
Dabei wurde sehr viel Zeit investiert. Den großen Knall gab es dann aber doch nicht. 
Stattdessen einigte man sich auf Remis. Beide Seiten vermuteten als Verlierer aus dem offenen Schlagabtausch hervorzugehen.
Als Schachfan hätte ich diese Fortsetzung gerne gesehen. 

Özkan bekam nach einer Niederlage in seinem 1.Spiel in der Jugendbundesliga eine zweite Chance. 
Und die nutzte er. Er ließ dabei seinem gleichstarken Gegner nicht den Hauch einer Chance und verwandelte seinen Vorteil im Endspiel mit ausgezeichneter Technik.
Katerina und Bjarne spielten gewohnt souverän. Ein Qualitätsgewinn und ein Bauerngewinn im Mittelspiel reichte jeweils, um den vollen Punkt einzufahren.
Am Ende stand hier ein souveräner 5:1 Sieg.

Ausblick:
Zwischen den Tagen (26.-30.12.) dürfen vier unserer Spieler wieder bei der DVM U16 um den Titel kämpfen.
Das nächste Spiel der Jugendbundesliga im neuen Jahr (19.01.) ist ein Heimspiel gegen unseren altbekannten Gegner vom Lübecker SV.

Unsere Jugendmannschaften erkundeten an diesem Sonntag Schleswig-Holstein. Die Jugendlandesliga reiste nach Bad Schwartau. 
Ein gelungener Ausflug, der in einem starken 5:1 endete. 
Moritz hatte am meisten Zeit die Gegend zu entdecken, da er leider keinen Gegner hatte.

Die Jugendbundesliga nutzte den Sonntag, um das Begegnungszentrum Faldera im nahegelegenen Neumünster zu erkunden.
Bei dem Treffen an der Schule konnte man schon sehen, dass die Jungs heiß waren auf das Spiel. Die Stimmung war gut. 
Doch leider schien sich Neumünster ebenfalls zu freuen, da diese praktisch in Bestaufstellung zum Spiel kamen.
So hatten wir an Brett 3-6 bis zu 200 Punkte weniger. 
Dem fiel Özkan zum Opfer, der in seinem Einstand gute Ansätze zeigte, sich aber einem sehr schönen Angriff geschlagen geben musste. 

An Brett 1 und 2 war die Sache mit der DWZ wesentlich knapper. 
Sorgen machte ich mir hier eher weniger. Schließlich sind mir die Stärken der beiden amtierenden Deutschen Vereinsmeister U16, Katerina und Bjarne, nur zu gut bewusst.
Dies zeigte sich auch am Brett.
Katerina zermürbte ihren Gegner mit Schwarz auf ihre stoische Art, sodass dieser nichts besseres sah, als mit Weiß und dem Läuferpaar Remis zu bieten. 
Bjarne gewann die Partie seinen Angaben zufolge nahezu fehlerfrei.

Darian und Peter gelang die Überraschung des Tages. Darian gewann souverän gegen seinen Gegner mit über 100 Punkten mehr, 
der heute nicht seinen besten Tag erwischt zu haben schien. 
In Peters Partie wurde in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abgewickelt, in dem Peter noch Chancen hätte kreieren können.
Beide Spieler sahen natürlich jeweils alle richtigen Antworten des Gegners auf weitere Gewinnversuche voraus, 
und so einigte man sich friedlich auf eine kleine Besichtigungstour von Neumünster mit anschließendem Mittagessen.
Peter steuerte einen wichtigen und verdienten halben Punkt zum 3:2 Zwischenstand bei.

Alle Erwartungen lagen jetzt bei Faruk. Und an Spannung fehlte es hier nun wirklich nicht. 
Faruk geriet in Zeitnot und wickelte, mit einem Bauern mehr, in ein Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer ab, 
wobei der Gegner, mit Weiß spielend, seinen Turm auf die 7.Reihe bringen konnte. Keine guten Aussichten.
Der Gegner geriet nach zähem Kampf auch in Zeitnot und machte schließlich um den 40.Zug diesen "Fehler"!


Hier wurde Kxc5 gespielt was den Turm nach Ld4+ einstellt. Für das geübte Auge ist diese Stellung allerdings keineswegs vorbei. 
So ist beispielsweise nach Kxc5? Ld4+ Kc6 Lxb6 Sc4! Td3 Sxb6 ein Remis noch greifbar.
Der Gegner konnte sich von dem Fehler nicht wieder erholen und ließ sogleich einen weiteren folgen.
In der Partie kam Kxc5? Ld4+ Kb5? Lxb6 Sc4 Td3!.
Damit bezwang Faruk nach 4,5 Stunden beim dritten Aufeinandertreffen der beiden seinen Gegner das erste Mal und sicherte so den Mannschaftssieg. 

So kann es weitergehen. In 2 Wochen steht bereits die nächste Runde vor der Tür.
Jugendlandesliga und Jugendbundesliga haben dann Heimspiele.

Alljährlich wird um den Tag der deutschen Einheit herum, in diesem Jahr vom 03.10. - 06.10. in Tübingen, die DLM (Deutsche Ländermeisterschaft) ausgetragen. Bei diesem Turnier treten Auswahlen der verschiedenen Landesschachjugenden, die einen Querschnitt durch alle Altersklassen abbilden, gegeneinander an. Im Team S-H kommen vier der neun Spieler*innen vom SK Doppelbauer: Magnus Ermitsch, Keyvan Farokhi, Alexander Bräutigam und Katerina Bräutigam gehen für unser Bundesland auf Punktejagd. Bisher am besten gelang dies in den ersten beiden Runden, gegen Hamburg und Niedersachsen, Katerina mit 2 Siegen. Morgen Vormittag geht es für die Mannschaft in einem der Topduelle gegen Hessen. Viel Erfolg weiterhin!

Alle Informationen zum Turnier, insbesondere auch Live-Partien, sind über die Turnierseite zu finden. Unter anderem geht es hier direkt zu den Ergebnissen des Teams Schleswig-Holstein.

Die Saison in der Jugendbundesliga startete für uns direkt mit dem Zweitplatzierten der letzten Saison. 
Beim Heimspiel mussten unsere sechs Spieler gegen Bad Schwartau ans Brett. 
Unser Gegner kam wie erwartet in Bestbesetzung. Wir konnten nicht mit Bestbesetzung spielen. 
An den ersten drei Brettern waren wir dennoch favorisiert, sodass die Devise lauten musste: "Vorne spalten, hinten halten!" (vorne alles gewinnen, hinten remis holen)

Die Vorbereitung lief reibungslos, alle Spieler waren pünktlich zu Rundenbeginn an den Brettern. 
Nach den üblichen Ansagen ging die Runde los. Den ersten Dämpfer bekamen wir schon nach nicht einmal 30 Minuten, als Faruk an Brett 5 in der Eröffnung eine Figur einstellte.
Ein untypischer Fehler, der uns früh in Rückstand brachte. Auf die Frage, was denn passiert sei, antwortete er damit, dass er nicht so viel Zeit in der Eröffnung verlieren wollte und er sich nach dem Zug direkt geärgert habe. 

Die anderen Spieler weckte diese Niederlage auf. Keyvan gewann souverän. Bjarne erhöhte zur 2:1 Führung.
Peter, der an Brett 4 spielte, opferte inkorrekt einen Bauern und konnte das folgende Endspiel nicht halten.
Darian an Brett 6 hatte in der Zwischenzeit eine Qualität für einen Bauern gewonnen mit viel Potential zum Sieg. 
Die Überraschung des Tages gab es an Brett 2. Yuriy griff in ausgeglichener daneben und stellte einen Bauern ein. Ein Comeback war noch möglich, doch es folgte kurz darauf der zweite entscheidende Fehler, der die Partie schnell beendete. 
Darian gab korrekt seine Qualität wieder zurück mit besserem Figurenspiel in einem Endspiel mit Turm und Dame und jeweils drei Bauern. 
Leider verpasste er die Chance seinen Turm mit einem gewinnbringenden Angriff zu aktivieren. 
Es blieb nur noch die Punkteteilung zu einer bitteren und denkbar knappen Erstrundenniederlage.
Endstand 2,5:3,5.

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