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Wahnsinns Spieltag

Die dritte Runde der Landesliga versprach schon auf dem Papier spannend zu werden und diese Erwartungen wurden auch vollends erfüllt. Da wir mit unserer Stammaufstellung und 4:0 Mannschaftspunkten nach Lübeck fuhren, waren wir höchstmotiviert auch dieses Mal keine Punkte abzugeben. Auch Lübeck schickte beinahe ihre besten acht Spieler an die Bretter.

So dauerte es auch eine Weile bis es die ersten Tendenzen auf den Brettern gab. Alexander Pluska kam hervorragend aus der Eröffnung bzw. sein Gegner miserabel, was Alexander im Weiteren stark ausnutzte. Bülent, welcher nicht gerade für tiefe Eröffnungskenntnisse bekannt ist, tat sich schwer in der Preußischen Partie gegen die gute Vorbereitung des jungen Tom Linus Bosselmann. Meine Mission an Brett 7 hieß „Rache Julian Riepers“. Ich spielte nämlich gegen Julians ehrfürchtigen Angstgegner Fin Niklas Tiedemann. Meine Mission sollte aber frühzeitig aufgehen, da ich schnell Fin´s Bauern auf b7 einheimste. Die restlichen fünf Bretter standen ausgeglichen.

Im Laufe des Wettkampfs nahmen die Taktiken auf den Brettern zu. Auf jedem Brett gab es entweder schöne Kombinationen, unterschiedliche Rochaden oder zwiespältige Stellungen. Hierbei konnte man nur den Überblick verlieren, gerade wenn man noch selbst am Brett zum Nachdenken gezwungen war.

Mats machte mit einer interessanten Kombination den Anfang. Mit einem kurzzeitigen Figurenopfer hatte er letztlich einen Turm und drei Bauern gegen das Läuferpaar. Materiell erscheint dies vorteilhaft, allerdings war die Stellung nicht ungefährlich für ihn, sodass er nach reiflichen Überlegungen das Remis seines Gegners annahm. Marthe, die neben mir saß, hatte es ebenfalls mit einem jungen Talent zu tun und ich musste mit ansehen wie Tilo Rietschel sie, bis dato in einer ausgeglichenen Stellung, mit einem taktischen Schlag besiegte. Im gleichen Augenblick verstrickte sich auch Hans-Adolf. Als ich von seiner Niederlage hörte verstand ich gar nichts mehr. In einer Najdorf-Modellpartie hatte ich insgeheim eigentlich schon mit seinem Punkt gerechnet. Mit Blick in den anderen Spielraum war Bülents Brett auch bereits wieder aufgebaut. Bülent konnte den Druck in der Zeitnot nicht mehr standhalten und wurde regelrecht vom Brett gefegt. So dass wir auf ein mal 3,5 : 0,5 zurücklagen! Ich konnte meinen Mehrbauern und meinen einschnürenden Raumvorteil schließlich in einen Sieg verwandeln. Im gleichen Moment fuhr Alexander Pluska seinen Start-Ziel-Sieg zur Aufholjagd ein. Alexander spielte geschickt auf die Eröffnungsschwächen seines Gegners und siegte somit souverän und ungefährdet. Beim Stand von 3,5 : 2,5 gegen uns habe ich diesen Mannschaftskampf schon so gut wie abgeschrieben. Reza schien wohl keinen Sieg mehr beisteuern zu können, denn auf dem Brett waren jeweils ein Turm, ein Springer und drei Bauern übrig geblieben und das Remis erschien als einzig logische Konsequenz. Alexander Petri besaß zwar eine Siegstellung, welche allerdings äußerst kompliziert war und 13 Züge bis zur Zeitkontrolle unter einer Minute machte seine Aufgabe nicht gerade leichter. Reza’s Gegner erreicht in der u. a. Stellung mit wenigen Sekunden auf der Uhr schließlich auch die Zeitkontrolle. Dabei stellte sein 40. Zug mindestens aber einen Bauern ein. Ohne nachzudenken und noch im Blitzmodus wollte er den Bauern mit Td6 decken, so dass Reza letztlich noch glücklich zum Sieg kam. Alexander Petri hingegen spielte, trotz Zeitnot, cool und unerschrocken wie eine Maschine und setzte den Schlusspunkt mit einem sehenswerten Sieg! Somit sind wir mit einem schönen Comeback der drohenden Niederlage noch einmal entwischt. Insgesamt geht der Sieg dennoch in Ordnung, da Hans-Adolf und Marthe nach deren Partieabläufen auch Minimum einen Punkt durch Pech verloren.

 

Damit stehen wir, wie auch unsere erste Jugendmannschaft, mit 6:0 Mannschaftspunkten an der Tabellenspitze. Am 15.01. steht dann die 4. Runde an. Es erwartet uns in einem Heimspiel eine starke Bargteheider Mannschaft. Bereits am nächsten Wochenende versuchen unsere Jugendlichen ihre Tabellenführung in Lehrte zu behaupten.