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Am vergangenen Wochenende war mit dem Hamburger SK der Seriensieger unserer Jugendbundesliga-Staffel in den letzten Jahren zu Gast: seit der Saison 2018/19 konnten die Hamburger ihre jeweilige Staffel in jedem Jahr gewinnen. Auch diesem Jahr war die Titelverteidigung nach nur 5 von 7 Spieltagen bereits fast sicher, nicht zuletzt durch die knappe Niederlage unserer Mannschaft gegen Lübeck am Spieltag zuvor. Somit stand in diesem Mannschaftskampf vergleichsweise wenig auf dem Spiel, dennoch traten beide Teams mit ihrer jeweils stärksten Aufstellung dieser Saison an: alle Spieler wiesen eine DWZ von über 1900 auf, die meisten waren sogar deutlich über dieser Grenze, bis hin zu drei Spielern mit mehr als 2200 DWZ an den ersten Brettern (zwei beim HSK, einer bei uns). Für eine Jugendliga ein ungeheuer hohes Niveau, sowohl in der Breite als auch in der Spitze! Bei genauerer Betrachtung hatte der HSK leichte Vorteile in den Wertungszahlen, insbesondere an den mittleren Brettern. Allerdings konnten wir dafür an den Brettern 1 und 6 leichte Ratingvorteile verzeichnen und allgemein waren die Unterschiede an keinem Brett überwältigend. Alles in allem war ein hochklassiger und spannender Mannschaftskampf mit vollkommen offenem Ausgang zu erwarten. 

Der tatsächliche Verlauf konnte diesen Ansprüchen nicht vollkommen gerecht werden, da unsere Mannschaft fast rundum einen schlechten Tag erwischte. Von kleineren Fehlern bis zu Einstellern war alles dabei, ob in Eröffnung, Mittelspiel oder Endspiel. Als ersten erwischte es Bjarne, der in der Eröffnung die Zugreihenfolge vertauschte, was zu seinem Pech unmittelbar fatale Folgen hatte. Jonas R. konnte seinen Gegner in der Eröffnung zwar mit einer Nebenvariante überraschen und sogar einen gewissen Vorteil erzielen, verließ dann allerdings schnell den richtigen Pfad und sah sich nach einigen weiteren Ungenauigkeiten zur Aufgabe gezwungen. Alexander stand ebenfalls mit weiß schon im frühen Mittelspiel unter Druck, fand nicht die beste Verteidigung und musste die gegnerischen Türme in seine Stellung eindringen lassen. Sein Gegner verwertete wenig später souverän ein Endspiel mit Mehrbauer. Somit war der Mannschaftskampf mit einem Stand von 0:3 bereits so gut wie gelaufen, zumal die verbliebenen Bretter wenig Hoffnung auf ein wundersames 3:3 machten. In der Tat, als nächster beendete Jonas S. seine Partie, welche einige Ähnlichkeiten zur Partie seines Namensvettern an Brett 2 hatte: In der Eröffnung konnte er einen gewissen Vorteil erzielen, wählte dann aber einen falschen Aufbau und musste nach weiteren Ungenauigkeiten dabei zusehen, wie die schwarze Stellung zunehmend dominanter wurde. Sein Gegner wickelte in Zeitnot in ein sehr gutes Endspiel mit Mehrbauer ab, welches noch vor der Zeitkontrolle durch ein unerwartetes Mattnetz ein abruptes Ende fand, wobei ohnehin wenig Hoffnung auf eine Rettung bestand. Mit dem Zwischenstand von 0:4 war der Mannschaftskampf endgültig verloren, immerhin konnte an den verbliebenen Brettern noch Ergebniskosmetik betrieben werden. Yuriy, unser "Mr. Zuverlässig", überspielte seinen Gegner an Brett 5 mithilfe eines hübschen positionellen Qualitätsopfers. Anschließend gab es zwar noch gewisse Chancen für den Weißspieler, aber nachdem dieser in der Zeitnotphase etwas zu leichtfertig mit seinem Material umging, verwertete Yuriy ohne Probleme. Damit steht Yuriy bei grandiosen 6 Punkten aus 6 Partien uns ist somit (geteilter) Topscorer der Liga! Unterdessen spielte Keyvan an Brett 1 eine wilde Partie, insbesondere die Zeitnotphase war nach einem spekulativen Figurenopfer des Weißspielers hochinteressant. Nach Zug 40 hatte sich die Stellung etwas beruhigt und Keyvan konnte in einem leicht besseren Endspiel auf Gewinnchancen hoffen. Beim Versuch, auf Gewinn zu spielen, überzog er jedoch und fand sich plötzlich in einer objektiv verlorenen Stellung wieder, die er mit großer Mühe und ein wenig Mithilfe seines Gegners gerade noch halten konnte. 

Am Ende eines Tages, an dem für uns wenig zusammenlief, steht also eine enttäuschende, aber verdiente 1,5:4,5-Niederlage. Dadurch sichert sich der Hamburger SK vorzeitig den ersten Platz in der Jugendbundesliga (siehe Tabelle), herzlichen Glückwunsch! Anders als in der Schachbundesliga (zumindest voraussichtlich) wird es in der Jugendbundesliga diese Saison also keine Wachablösung geben. Unsere Mannschaft hat aber auf jeden Fall das Potential, in der nächsten Saison einen neuen Angriff zu starten. Davor kann am letzten Spieltag gegen Neumünster noch ein versöhnlicher Abschluss dieser Saison erreicht werden.

Die vierte Runde in der Jugendbundesliga wurde zu Hause gegen Johanneum Eppendorf gespielt. Das Spiel wurde auf 11 Uhr verlegt, damit unsere Gegner aus Hamburg entspannt mit der Bahn fahren konnten. Durch den Bahnstreik wurden diese Pläne zunichte gemacht und es musste doch das Auto genutzt werden. Yuriy konnte aus Bordesholm ebenfalls nicht mit dem Zug anreisen und wurde mit dem Auto abgeholt.

Das Spiel startete pünktlich um 11 Uhr. Beide Mannschaften mit guten Besetzungen. Wir waren hier der klare Favorit an den Brettern 1 bis 4, an Brett 5 und 6 den Zahlen nach ausgeglichen. Bei Darian lief es nicht so gut, nach einem übersehenen Trick folgte direkt ein zweiter Fehler. Dieser war entscheidend und Darian geriet in ein verlorenes Endspiel. Bei Faruk lief es in der Eröffnung auch nicht so gut und er stand früh unter Druck. Jonas R. und Yuriy spielten gut. Nach Fehlern der Gegner in der Eröffnung und im Mittelspiel sicherten sich beide den Sieg mit einem Qualitätsopfer und einhergehendem erfolgreichen Angriff. Jonas S. spielte gegen die französische Verteidigung und es folgte eine sehr taktisch geprägte Partie. Ein großer Tausch im Zentrum veränderte das Materialverhältnis zu Springer und Läufer gegen Turm und zwei Bauern. Jonas‘ Gegner konnte seine Bauern nicht in Bewegung bringen und rochierte in die falsche Richtung. In der Folge konnte sich Jonas S. mit einer schönen Angriffspartie durchsetzen. Faruk stand mittlerweile auf verlorenem Posten kurz vor dem Matt. Dann übersah der Gegner eine Gabel auf beide Türme und gab auf. Allerdings hätte sogar noch gut weitergespielt werden können, da einer der beiden Türme vergiftet war. Bjarne kam immer wieder in leichten Vorteil und hatte im Turmendspiel einen Bauern mehr. Allerdings waren die Türme des Gegners aktiver. Sein stellten gemeine Drohungen auf und Bjarne entschied sich mit dem König für die falsche Seite, woraufhin sein König in ein Mattnetz getrieben wurde.

Insgesamt steht ein wichtiger und verdienter 4:2 Sieg. Im Fernduell gegen Hamburg verlieren wir weiter und sind jetzt 5 Brettpunkte hinter Hamburg, die heute gegen sehr schlecht aufgestellte Harksheider 6:0 gewannen (alle Ergebnisse hier). Viele Spieler spielen aktuell auch das Turnier in Bad Zwischenahn. Unter anderem sind zwei der Kieler Jugendspieler dabei. Alexander spielt ein herausragendes Turnier mit einem Sieg gegen 2277, Katerina konnte dem Harksheider Brett 1 Philipp Ziming Guo ein Remis abnehmen. 

Deutscher Meister in der U16! Ein toller Erfolg für Magnus Ermitsch, Yuriy Shtompel, Bjarne Vollbehr und Katerina Bräutigam.

Doch wie kam es dazu? Ein Bericht über die letzten 3 Runden.

Runde 5 - Harte Gegner

In Runde 5 trafen wir auf die Schachfreunde Brackel. Nach vergleichsweise leichten Gegnern erwartete uns in Runde 5 ein harter Brocken.

Magnus überspielte seinen Gegner im Alapin Sizilianer. Yuriy opferte in der Eröffnung gleich zwei Bauern und konnte dafür eine Qualität gewinnen. Im folgenden Endspiel bezwang Yuriy den gleichstarken Robert Prieb. Katerina überraschte ihren Gegner im Londoner System mit einer vorbereiteten Variante und überzeugte mit ihrer Spielweise. Nur Bjarne spielte beim Stand von 3:0 wilde Sau. Der Gegner überraschte ihn mit dem Königsgambit. In einer Nebenvariante griff Bjarne hier mehrfach daneben und ließ sich seine Dame fangen. Die Dame konnte auf Kosten eines Springers gerettet werden. Im Laufe der Partie schaffte es der Gegner nicht, den Vorteil zu verwalten und ließ einen Angriff auf den König zu. Auf twitch wurde diese Partie ausführlich analysiert. Schlussendlich schaffte es Bjarne doch noch zu gewinnen und erhöhte damit den Punktestand zu einem herausragenden 4:0 Kantersieg gegen die an Position 2 gesetzte Mannschaft von Brackel. Hier eine kleine Statistik, wie die jungen Spieler ihre Partien heutzutage auswerten: Eine ganz normale Partie von Bjarne ;)

Runde 6 - Topduell

Bei genauer Betrachtung der Tabelle war uns bereits zum Mittagessen klar, dass es in Runde 6 gegen den aktuell Erstplatzierten Nürnberg geht. Trotz der geringen Zeit zwischen den Runden versuchten wir uns bestmöglich vorzubereiten. Hier ist hervorzuheben, wie gewissenhaft jeder einzelne der Spieler sich vorbereitet. Eine tolle Einstellung. Ich habe versucht zu helfen, wo es notwendig war. Bjarne spielte eine gute Partie und brachte uns in Führung. Magnus gewann erneut souverän durch einen Fehler des Gegners. Ein halber Punkt fehlte also noch zum Sieg. Allerdings musste Yuriy die Waffen strecken, nachdem der Gegner mit einer genialen Kombination von Kb3 und Th1 die schwarze Dame auf a1 fangen konnte. Katerina hatte lange Zeit eine ausgeglichene Stellung und hatte im Turmendspiel auch Möglichkeiten, dass Endspiel ausgeglichen oder kompliziert zu halten. Nach langem Kampf verlor Katerina zum denkbar knappen Endstand von 2:2. An sich erstmal ein gutes Ergebnis gegen stark spielende Nürnberger. Allerdings sind wir in der letzten Runde nun auf einen Patzer von Nürnberg und einen Sieg von uns in beliebiger Höhe angewiesen, um doch noch Deutscher Meister zu werden. 

Runde 7 - Titelkampf

In der letzten Runde spielte an Tisch 1 Empor Berlin gegen Noris-Tarrasch Nürnberg. An Tisch 2 trafen wir auf den Heimatverein der Schachzwerge Magdeburg, die in jeder Runde mit einem lebensgroßen Maskottchen für Aufsehen sorgten, welches neben dem Brett saß. Aber auch diese externe Hilfe konnte den Schachzwergen nicht helfen. Die Runde startete ungewöhnlicherweise bereits um 8 Uhr. Dies war für alle Spieler eindeutig zu früh und sollte von den Veranstaltern so nicht wiederholt werden. Bisherige Runden starteten um 8:30 Uhr. Katerina schaffte es als einzige Spielerin zum Essen. Die Jungs zogen es vor, etwas länger zu schlafen und ihre Sachen zu packen. Alle schafften es gerade rechtzeitig zum Spielsaal. Gerade fertig geworden mit dem Abbau der Matratze, auf der Bjarne die 4 Tage übernachten durfte, trafen wir bereits Magnus an, der bereits seine Partie beendet hatte. Keine 2 Stunden gespielt, Ergebnis 1:0, ein schöner Start. Katerina konnte den Grund auf der Rückfahrt genau benennen: Magnus wurde vor der Runde, wie auch vor Runde 5, als Vizeweltmeister gewürdigt. Dies beflügelte ihn derart, dass er in beiden Runden innerhalb kürzester Zeit gewann;) Bjarne gewinnt mit einer guten Partie, 2:0. Der Druck auf unseren Konkurrenten Nürnberg im Fernduell steigt. Und das sieht man auch in den Partien. Brett 4 von Berlin gewinnt überraschend. In der Zwischenzeit macht Katerina den Mannschaftssieg klar. Yuriy wickelt in ein ausgeglichenes Endspiel ab und erhöht zum 3,5:0,5 Sieg. Wir haben alles Mögliche getan.

Nun liegt der gesamte Fokus auf dem Match an Tisch 1. Bei einer Niederlage von Nürnberg sind wir Deutscher Meister! An Brett 3 gewinnt Nürnberg und gleicht aus. An Brett 1 sieht es nach einem Sieg für Nürnberg und an Brett 2 nach einem Sieg für Berlin aus. Wer genau mitgezählt hat, kommt so zu einem Endstand von 2:2. Das reicht uns nicht zum Titel. Doch es kommt anders. Mit der verzweifelten Hoffnung die Partie noch zu retten, opfert der Spieler von Empor an Brett 1 einen Turm und versucht Dauerschach zu geben. Und es gelingt: Es wird sich auf Remis geeinigt!!! Eine Riesenüberraschung. Und tatsächlich gewinnt kurze Zeit später das Brett 2 von Berlin. Endstand Berlin vs. Nürnberg: 2,5:1,5. 

Kiel ist Deutscher Meister!!!

Dies wurde bei dem nahen Italiener gebührend gefeiert. Glückwünsche erhielten wir von unseren Gönnern aus Berlin und auch TuRa Harksheide, die in der U16w in der letzten Runde noch den nominell stärksten Gegner und einen respektablen 15. Platz erzielten. Ein großer Respekt geht an das Team von Noris-Tarrasch Nürnberg, die ein tolles Turnier spielten und den Titel dieses Jahr genauso verdient gehabt hätten. Es ist jedes Jahr wieder spannend, wie am Ende wenige Partien entscheiden. In Runde 6 konnte das Unentschieden an Brett 4 noch gerettet werden, in Runde 7 war dann das Glück auf unserer Seite. Einen Dank geht an Empor Berlin, die mit einer tollen Leistung uns zum Titel halfen. Das Essen beim Italiener konnten wir ihnen dann doch nicht spendieren;) Insgesamt gehen wir mit 11 Mannschaftspunkte und 21,5 Brettpunkten aus dem Turnier. Damit können wir sehr zufrieden sein.

Bei der Siegerehrung wurde Magnus als Brettbester an Brett 1 mit 6,5/7 Punkten und einer Leistung von über 2450 geehrt. Herausragend!

Aber auch die anderen Spieler müssen sich nicht verstecken. Yuriy holte 4 Punkten an einem hart umkämpften Brett 2. 

Bjarne und Katerina erzielten mit 5,5/7 Punkten ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis.

Alle Partien und Ergebnisse unserer 4 Spieler können hier angesehen werden.

Es war mir eine Freude, das Team bei dieser Meisterschaft als Trainer zu begleiten. Ihr seid echt super. 

Ein großes Dankeschön an die Veranstalter, die dieses Jahr alle Meisterschaften gleichzeitig in Magdeburg im Maritim Hotel und in der Kirche ausgetragen und alle Partien live übertragen haben. Das gab es so noch nicht. Hier auch mit Kieler Beteiligung, danke Finn. Bei der Siegerehrung wurden neben der U16 auch noch die U14 und U12 geehrt. Schleswig Holstein konnte gleich 2 Titel abräumen. Herzlichen Glückwunsch an den Lübecker SV, in der Besetzung Justus Sommer, Levi Malinowsky, Bruno Engel, Andre Petrow und Hanno Hellenbroich, zum Sieg in der Altersklasse U14. Den dritten Platz in der U16 erreichten die SF Brackel. Nürnberg wurde Zweiter. Trotz des Sieges gegen Nürnberg erreichte Empor Berlin nur den vierten Platz. 

Doch das Beste kommt zum Schluss: Die Sieger der U16!!!

Es ging los am 26.12. am Bahnhof in Kiel mit 3 der 4 Spieler in der Besetzung Yuriy Shtompel, Bjarne Vollbehr und Katerina Bräutigam. Die Anreise lief ohne Probleme. Keine Zugausfälle, fast keine Verspätung, aber volle Züge. So voll, dass wir auf der letzten Strecke stehen mussten.

Angekommen in der Unterkunft im Maritim Hotel bekamen wir unsere Zimmerkarten und trafen den aus Berlin angereisten Vizeweltmeister in der U14 Magnus Ermitsch. Zum Abendbrot gab es vorgefertigte Lunchboxen, die allen nicht so gut schmeckten. Außerdem mussten sich die Spieler erstmal mit dem Kartensystem des Hotels zurechtfinden. Karten wurden am Abend mehrfach auf den Zimmern vergessen und mussten durch die Rezeption erneuert werden. Ein Klassiker auf jeder Meisterschaft.

Die erste Runde stand unter keinem guten Stern. An Position 1 gesetzt ging es gegen die Barnimer SF. 

Die Nervosität zeigte sich nun auch auf dem Brett. Bjarne verlor die erste Partie, Yuriy wollte seinen Gegner zu schnell angreifen und verlor dabei zwei wichtige Bauern und schließlich auch die Partie. Nun lag es an Katerina und Magnus, das 2:2 zu retten. Magnus spielte zunächst besser als sein Gegner und konnte sich einen Vorteil erarbeiten. In entscheidenden Momenten nutzte er seine Zeit nicht optimal, wie er mir nach dem Spiel berichtete, und gab dem Gegner Chancen auf ein Remis und den Mannschaftssieg. Magnus ging beim Stand von 2:0 auf Sieg und konnte seinen Gegner doch noch besiegen. Katerina kämpfte in einem ausgeglichenen Turmendspiel mit 4 gegen 4 Bauern um den Sieg. Sie gewann einen Bauern und das Turmendspiel ging in ein 2 gegen 1 über. Für den Bauern musste sie aber die Aktivität der gegnerischen Figuren zulassen. Der Gegner wehrte die letzten Tricks von Katerina ab und konnte sich in ein Remis retten. Unterm Strich steht in der ersten Runde eine Niederlage. Nicht das, was wir uns als Setzlistenerster vorgestellt haben. Doch nun gilt es nach vorne zu blicken, die Nervosität abzulegen und das Feld von hinten aufzurollen.

Auch in den anderen Altersklassen kam es bereits in Runde 1 zu Überraschungen. In der U14 beispielsweise startete Lübeck so wie wir in der U16 von der Poleposition. Lübeck musste sich hier mit einem 2:2 zufrieden geben. 

 

In der zweiten Runde am Nachmittag ging es gegen die SF Essen-Katernberg. Magnus bekam sein Zeitmanagement noch nicht ganz in den Griff und vergab seinen Vorteil gegen seinen starken Gegner. Mehr als ein Remis war dann nicht mehr drin. Katerina geriet im Caro-Kann unter große Bedrängnis. Sie wagte sich ein Bauernopfer anzunehmen und startete einen Gegenangriff. Der Gegner ließ sich durch den Gegenangriff ablenken und vergab seinen großen Vorteil. Hier zeigte sich der DWZ Unterschied und Katerina gewann. Yuriy und Bjarne spielten lange Partien. Yuriy setzte sich im Endspiel durch. Bjarnes Gegner verpasste eine Gelegenheit, das Remis zu erzwingen, und musste sich nach einem langen Kampf geschlagen geben, Endergebnis 3,5:0,5.

Zwei nervenaufreibende Runden gehen zu Ende und zweimal hatten wir die längste Partie mit über 5 Stunden. Die erste Nervosität ist abgelegt und wir freuen uns auf die nächsten Runden.

 

In Runde 3 spielten wir gegen Bielefeld. Die Spieler haben den Rhythmus gefunden und wir gewannen souverän wieder mit 3,5:0,5. Nachdem Magnus in Runde 2 ein bisschen was liegen gelassen hat, wurde ihm in der dritten Runde ein Geschenk gemacht. Einzig Bjarne musste ein Remis abgeben, nachdem er in der Eröffnung etwas zu viel abtauschte und es so dem Gegner etwas zu einfach machte. 

Ein Mittagessen bei der DVM wird in unserer Unterkunft nicht angeboten und so ging es am Mittag zum nahen Italiener. Frisch gestärkt mit Pizza und Pasta wurde der nächste Gegner Ingelheim schon wieder mit einem 3,5:0,5 von der Platte gefegt. Das Ergebnis wird langsam zur Gewohnheit. Mit diesen Ergebnissen haben wir uns wieder an Position 4 vorgekämpft und können noch aus eigener Kraft deutscher Meister werden.

Die entscheidenden Runden stehen uns am dritten Spieltag bevor. In der nächsten Runde treffen wir auf die bereits bekannten Gegner von SF Brackel, die das Topduell gegen Nürnberg in Runde 4 verloren. Nürnberg ist damit die einzige Mannschaft mit vollen Punkten. 

Lübeck in der U14 tat es uns gleich nach dem überraschenden Punktverlust in Runde 1 und gewann alle Partien souverän und stehen wieder an Position 1. 

In der U20 kam es bereits in Runde 4 zum Topduell zwischen Porz und Hamburg. Die SG Porz konnte dieses Duell knapp mit 3,5:2,5 gewinnen und sorgt so für eine kleinen Vorentscheidung.

Alljährlich finden die Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) in verschiedenen Altersklassen von U10 bis U20 zwischen Weihnachten und Silvester statt. Dabei treten Vereinsmannschaften mit vier (alle Altersklassen außer U20) bzw. sechs (nur U20) Spieler*innen gegeneinander an. In diesem Jahr gibt es die zusätzliche Besonderheit, dass alle Meisterschaften zentral in Magdeburg gespielt werden. Dies war 2020 zur Feier des Jubiläumsjahres der DSJ geplant und kann nun endlich nachgeholt werden.

Wir sind in diesem Jahr mit einer Mannschaft in der U16 vertreten. Das Team aus Magnus, Yuriy, Bjarne und Katerina startet dabei - wie schon bei der NVM U16 im September - vom ersten Setzlistenplatz. Während es damals „nur“ zum zweiten Platz reichte, möchte man dieses Mal der Favoritenrolle gerecht werden. Insbesondere bei Jugendturnieren ist dies zwar immer mit gewissen Unwägbarkeiten verbunden, genug Erfahrung sollte die Mannschaft aber auf jeden Fall haben: Magnus konnte die DVM U16 bereits letztes Jahr gewinnen (noch für Borussia Lichtenberg), während Bjarne und Katerina mit der U14-Mannschaft bei den beiden letzten DVMs jeweils auf dem Podium landeten (1. Platz 2021 und 3. Platz 2022). Nur für Yuriy ist es die erste DVM, er wird sich aber bestimmt gut einfinden. Zudem hat auch Betreuer Julian Rieper gute Erfahrungen bei der DVM U16 gemacht, er war Teil unserer Meistermannschaft von 2014.

In der ersten Runde geht es mit dem Barnimer SF gegen einen „alten Bekannten“, das Duell bei der NVM in Berlin endete 3-1. Ich wünsche der Mannschaft viel Erfolg in dieser und den kommenden Runden!

Informationen zum Turnier, Paarungen, Live-Partien etc. sind für die U16 hier zu finden, für Informationen zu den DVMs allgemein bietet sich diese Seite an. Außerdem hat die SJSH einen kurzen Überblick über die schleswig-holsteinischen Teilnehmer verfasst.

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